Zurück zur Übersicht Berichte EGC Prievidza 2019, Deutsch, EGC, egc2019prievidza, SGT, Sport Clubklasse: 500km Racingtask, Standardklasse: 502km Racingtask. Piloten: Davide Giovanelli, Pascal Brunner. Lies jetzt, was gerade im Liveticker passiert! Tagesfazit Ein anstrengender Tag geht zu Ende. Auch für die Bodenmannschaft war es heute kräftezehrend. Aus Schweizer Sicht freuen wir uns alle, dass Davide heute nach drei Aussenlandungen in Serie wieder zu Hause landen konnte und nicht ein weiteres Mal zu den Kühen musste. Nach dem Nachtessen fasste er den Flug folgendermassen zusammen: „Beim Abflug hatte ich heute mehr Geduld und ich konnte mich in einen Pulk setzten. Dann auf dem ersten Schenkel Richtung Martin im Lee etwas zu viel Gas gegeben. Am Ende des Martinstal kam dann ein guter Aufwind bis auf 2200m. Ab da bin ich zum Teil auch alleine geflogen und war aber nicht langsamer als der Pulk. Auf dem zweiten und dritten Schenkel war ich immer etwa 400m tiefer als der Pulk. Ich konnte aber trotzdem gut mit dem Pulk mithalten. Auf dem vierten Schenkel waren die Steigwerte sehr gut. Da konnte mir der Pulk davon fliegen. Beim vierten Wendepunk nach der Umrundung der TMA von Zilina kam der erste Tiefpunkt. Erst in 200m Grund, das Fahrwerk war bereits ausgefahren und ich wäre für die Landung auf einem kleinen Agrarflugplatz bereit gewesen, kam im letzten Moment der rettende Aufwind. Nach dem Ausgraben mussten wir nochmals ins Martinstal. Nach der fünften Wende nördlich von Martin war ich wieder tief, aber ich kam wieder weg. Auf dem Rückweg hatte ich, eigentlich wie immer, wieder mit dem Lee zu kämpfen. So war ich neben der Stadt Martin ein weiteres Mal tief, aber ich blieb im Spiel. Richtung letzte Wende begann das Wetter deutlich abzubauen. Nach der letzten Wende musste ich 90° vom Kurs wegfliegen und mich nochmals, zum Glück ein letztes Mal von tief unten ausgraben. Nach 6h war ich dann endlich zurück in Prievidza.“ Mit einer Schnittgeschwindigkeit von 82 km/h reicht das mit 247 Punkten Rückstand auf den Tagessieger zu Rang 23. Immer wieder erreichte uns der Funkspruch, dass wir den Hängerbereit machen können. Wir haben aber nicht aufgegeben und unterstützen Davide mit motivierenden Funksprüchen und wenn möglich Informationen über andere Flugzeuge, die noch unterwegs waren. Wenn man die Berichte liest, kann man sich fragen, wieso man denn immer im Lee fliegt und danach darüber jammert. Kurz zur Erinnerung: Die Piloten fliegen täglich in 30-50 km/h Nord- bis Nordwestwind. Die Thermik löst aber jeweils auf der Südseite des Hangs ab und die liegt dann logischerweise im Lee. Die Deutschen Piloten beklagten sich heute im Endanflug über Gleitzahlen von teils unter 25 und dass man locker einfach mal so schnell 500m verbraten kann. Pascal lief es heute leider weniger gut. Er fand folgende Worte: „Der Task war natürlich gross. Man musste ab 1700 Uhr mit abbauendem Wetter rechnen bis dann ab ca. 1800 ganz Schicht im Schacht sein dürfte. Das Wetter war nach dem Klinken bereits gut entwickelt. Danach waren wir wieder im Modus, dass alle bereit waren für den Abflug und man sich die Frage stellte, warum denn keiner abfliegt. Darauf habe ich mal einen Abflug lanciert. Die Finnen und Ungaren sind mir gefolgt. In der 15m Klasse waren scho ein paar Maschinen unterwegs. Richtung Martin lief es sehr zäh. Am Ende des Tals habe ich mich im Lee so versenkt, dass ich sogar wieder rückwärts fliegen musste. Ich musste versuchen, mich hochzubasteln, weil das Gebiet weiter vorne Richtung erste Wende in Polen unlandbar ist. Die Schnittgeschwindigkeit lag danach bei gigantischen 55 km/h. Zu diesem Zeitpunkt waren um kurz nach 1400 Uhr noch 430km zu fliegen. Die Optik war zwar wunderbar, ich sah aber keinen Weg, wie ich meinen Schnitt in kurzer Zeit markant erhöhen hätte können. Ich musste feststellen, dass das so nicht gut kommen wird und ich vielleicht zwischen 1700 und 1800 Uhr irgendwo in Polen aussenlanden werde. Zudem waren alle Flieger wohl bereits an mir vorbei gezogen, womit die Chance einen Pulk zu erwischen verschwindend klein war Deshalb habe ich den Flug abgebrochen und bin zurück nach Hause geflogen. PS: Wenigstens habe ich keine Luftraumverletzung gemacht.“ Auch wenn sich solche Entscheide in der Rangliste brutal widerspiegeln, habe ich davor grossen Respekt. Der Tag gestern zeigte einmal mehr, mit wie wenig Marge einige Piloten unterwegs sind. Als ich um 0945 zum Teamcaptain Briefing spazierte, kam mir gerade, von Aerospool herausgehend, ein Franzose mit einem JS3 Winglet entgegen. Unserer Meinung nach ist es einfach kein einziger Ranglistenpunkt Wert, Mensch oder Flieger dafür zu riskieren. Auf positive Art eindrücklich ist das Niveau der Piloten. Man darf sich einfach an keinem Tag einen Aussetzer erlauben, sonst wird man gnadenlos durchgereicht. Das musste heute der Franzose Adrien Henry in der Clubklasse erfahren. Er lag vor dem heutigen Tag mit Zwischenrang 2 auf Medaillenkurs. Allerdings musste er nach gut 350km aussenlanden und findet sich jetzt auf Gesamtrang 16 wieder… Beim Problem mit dem Wasser stellte sich heraus, dass es nur beim Ablassen ein Problem gibt und dort Wasser in den Rumpf fliesst. Dies wird hier wahrscheinlich nicht mehr lösbar sein. Nach dem Betanken ist zum Glück alles dicht. Hoffen wir nun, dass das Wetter so bleibt, dass man das Wasser nur für die Landung ablassen muss. Der Erfolg von Davide tut dem Schweizer Team gut. Noch schöner wäre es natürlich, wenn morgen beide Piloten mit einem Erfolgserlebnis auf den Boden zurück kehren könnten. Die Prognose ist zwar nicht mehr ganz so optimistisch wie für heute, dem 8. Wertungstag steht aber nichts im Weg. Hoffentlich werden unsere Nerven morgen ein wenig geschont. In diesem Sinne wünsche ich Euch eine gute Nacht. Bis morgen in alter Frische bereit zu neuen Schandtaten. 1815 Uhr: Davide landet wieder mal in Prievidza! Bravo Davide! Nach drei Aussenlandungen in Serie umrundet Davide die bisher grösste Aufgabe von 500km und landet sicher in Prievidza. Das wird seinem Selbstvertrauen hoffentlich gut tun. Mit dieser freudigen Nachricht beenden wir den Liveticker für heute. Ich bin ehrlich gesagt erledigt, obwohl ich nicht fliegen musste. Später folgt wie gewohnt das Tagesfazit. 1802 Uhr: Davide ist im Endanflug! Oh das war jetzt aber nervenaufreibend! Nach der letzten Wende flog Davide 90° weg vom Kurs und war nochmals auf 700m unten. Zum vierten Mal kam der Funkspruch „macht den Hänger bereit“. Er fand aber ein weiteres Mal in Bedrängnis Steigen und befindet sich jetzt im Endanflug. Wow, das war fast nicht auszuhalten. Grande Davide! 1742 Uhr: Davide wendet zum letzten Mal Davide ist 30km vor dem Ziel. Er braucht allerdings noch einen Bart, sonst reicht es nicht nach Hause. Andere Piloten meldeten 20er Gleitzahlen im Endanflug. Es wird eng. 1723 Uhr: Davide zurück über der Martinstalsperre Davide ist jetzt wieder neben dem Flugplatz. Es bleiben noch gut 60km zu fliegen. Das Wetter baut jetzt ab. Es gilt jetzt wenn möglich hoch zu bleiben. 1702 Uhr: Die ersten Flieger sind zurück in Prievidza Die Endanflüge beginnen. Heute sind es aber die Standardklasse Maschinen, die zuerst zurück sind. Davide ist wieder gestiegen und probiert jetzt so schnell wie möglich sein ungeliebtes Martinstal oder wie er sagt Martinsloch hinter sich zu lassen. 1653 Uhr: Davide bei der zweitletzen Wende und wieder tief Davide wendet zum fünften Mal nördlich von Martin und fliegt wieder weit runter. Zum Glück sieht er ein Pulk neben Martin und kann dort wieder Steigen finden. Jetzt einfach geduldig bleiben. 1625 Uhr: Davide zurück auf 2200m Phu das war jetzt wirklich knapp. Aber das Kämpfen lohnt sich. Er ist jetzt eingangs Martinstal und hat noch ca. 40km bis zur zweitletzen Wende. All zu viele Bärte braucht es nicht mehr, um die Aufgabe nach Hause zu bringen. 1620 Uhr: Davide schrammt an Aussenlandung vorbei Kurz nach der Wende muss Davide enorm weit runter fliegen, bis er wieder Steigen finden kann. Er kann sich aber retten und ist jetzt zurück im Geschäft. Unser Puls raste gleich kurz in die Höhe. 1600 Uhr: Davide ist bei der vierten Wende Davide hat nun die vierte Wende erreicht und ist wieder direkt neben Prievidza. Die nächste Wende liegt nördlich von Martin. Es bleiben noch ca. 160km zu fliegen. 1510 Uhr: Davide ist in der zweiten Hälfte Davide wendet, immer noch begleitet vom Pulk, zum dritten Mal. Es bleiben noch 230km zu fliegen. 1505 Uhr: Nicht Pascals Tag Ich konnte Pascal nach seiner Landung kurz abfangen und habe ein paar Worte mit ihm gesprochen. Er fand leider nie richtig den Rythmus. Um 1400 Uhr hatte er nach 80km einen 50er Schnitt. Er sah von seiner Klasse keine Flieger mehr. Anstatt noch weiter in das unlandbare Gebiet vorzufliegen, die verbleibenden 420km irgendwie durchzuboxen und eine Aussenlandung weit weg mit allfälligem Schaden zu riskieren, entschied er sich umzukehren und sicher in Prievidza zu landen. Vor diesem Airmanship ziehe ich meinen Hut. 1433 Uhr: Pascal landet zurück in Prievidza 🙁 1425 Uhr: Davide wendet zum zweiten Mal Davide befindet sich weiterhin im Pulk mit diversen Flugzeugen. Sie sind jetzt bei der zweiten Wende und haben noch ca. 310km zu fliegen. Pascal ist auf dem Rückweg Richtung Prievidza. Es sieht also tatsächlich nach einem technischen Problem aus. 1414 Uhr: Pascal fliegt entgegen dem Kurs Irgendwas scheint bei Pascal nicht zu stimmen. Er fliegt entgegen dem Kurs zu ersten Wende retour und befindet sich wieder bei Martin. Vielleicht hat er wieder mit dem Problem von gestern zu kämpfen, dass ihm Wasser vom Flügel in den Rumpf tropft. 1408 Uhr: Davide taucht kurz auf Wir sehen Davide für einen kurzen Moment auf dem Tracker. Er befindet sich schätungsweise etwa 30km vor der zweiten Wende. Heute ist er im Pulk unter anderem mit den Deutschen und Franzosen. Hoffentlich kann er von der Arbeit der anderen profitieren. Es ist sicher nicht schlecht, wenn man die heutige Aufgabe nicht ganz alleine fliegen muss. 1324 Uhr: Davide ist kurz vor der ersten Wende Davide ist kurz vor der ersten Wende an der Grenze zu Polen. Das letzte Signal ist aber bereits 10 Minuten alt und immer mehr Flieger verschwinden vom Livetracking. Pascal ist Ende vom Martinstal am Steigen. Die Italiener neben uns haben sich bereits in die Siesta verabschiedet. Auch wir werden uns dann mal eine Glace gönnen. 1239 Uhr: Pascal fliegt ab Pascal hat seinen Task gestartet. Im Gelände wird der Empfang von Funk und Livetracker eher wieder schwierig sein. Ich probiere natürlich alle wichtigen Informationen einzufangen. 1212 Uhr: Die Startlinie für die Standardklasse ist offen Während der Abflug für die Standardklasse in diesem Moment frei gegebend wird, fliegt Davide los und macht sich an die 500km. Somit dürften die Endanflüge um ca. 1700 Uhr beginnen. 1152 Uhr: Abflug für die Standardklasse um 1212 Uhr frei Die Startlinie für die Standardklasse öffnet um 1212 Uhr. 1144 Uhr: Abflug für die Clubklasse ist frei Die Startlinie für die Clubklasse ist ab sofort offen. 1138 Uhr: Guter Start von beiden Unsere Piloten sind beide gut weggekommen und bereits auf 2000m gestiegen. 1117 Uhr: Pascal startet Weil Davide in der hintersten Reihe der Clubklasse stand und Pascal in der ersten in der Standardklasse starten sie gleich hintereinander. Somit sind beide Schweizer Piloten in der Luft. 1115 Uhr: Davide startet Mit Davide startet bereits der letzte Pilot aus der Clubklasse. Die Startlinie öffnet um 1144 Uhr. 1120 Uhr: Mit Popkorn wird die Unterhaltung noch besser Bereits gestern habe ich von Pascal einen Eimer voll mit Popkorn geschenkt bekommen. Das gehöre bei einer guten Show einfach dazu! – Njam, njam, njam. Hoffen wir, dass er es im Flieger auch geniessen kann. Anstatt Popkorn gibt es für ihn Getreideriegel und Darvidas zum Knabbern. 1110 Uhr: Es geht los mit Wertungstag 7 Herzlich willkommen zum 7. Wertungstag an der EM in Prievidza. Während dem der Schleppbetrieb bereits im Gang ist, versorge ich Euch mit den wichtigsten Informationen zum heutigen Tag. Es ist nun soweit, die schon länger erwarteten grossen Aufgaben liegen auf dem Tisch. Alle Klassen fliegen heute mehr als 500km. Die Clubklasse fliegt ein Polygon mit 6 Wendepunkten rund um die TMA von Zilina. Die Standardklasse hat ein Zickzack Polygon mit 5 Wendepunkten zu bewältigen. Die Flüge führen heute bis nach Polen und Tschechien. Das Wetter sieht einmal mehr annähernd perfekt aus. Trotzdem wird es heute wieder Pulks geben, weil der Spielraum beim Abflug bei solch grossen Aufgaben einfach enorm klein ist. Gerade im hohen Gelände in Richtung Norden bei schlechten Landemöglichkeiten ist heute volle Konzentration gefragt.