Zurück zur Übersicht Allgemein, Deutsch, pll_62611a8e1080a, Sport, WeGlide Thomas hat bereits im März einen schönen Flug ab Olten zurückgelegt. Hier erzählt er von seinen Flugerlebnissen! Zugefrorene Engadiener Seen am 27.03.22 Neuer Wind im Ressort Sport Das Ressort Sport des SFVS hat sich neu aufgestellt. Mit Christine Messmer konnte die Administration und Kommunikation bedeutend verstärkt werden und Guido Halter hat das Amt des SGT Elite Coachs von Beat Straub übernommen. Er wird dabei tatkräftig von Rainer Cronjäger unterstützt welcher sich um die «Feldarbeit» mit den Piloten kümmert. Alleine schon die Tatsache, dass mich Christine nun anruft und fragt, ob ich nicht einen kurzen Flugbericht für den Newsletter schreiben könnte, motiviert mich natürlich dies umgehend zu tun… Mein Saisonstart innerhalb der Komfortzone Bereits am Wochenende 19. März war ich in Olten bei bestem Flugwetter als Fluglehrer eingeteilt. Ich konnte meine eigenen Jahrescheckflüge durchführen und insgesamt ca. 20 weitere Windenstarte mit Piloten der SG Olten als Checkpilot absolvieren. Ich fühle mich «ready to fly». Meine ASH 26 ist durch den Winter fein gewartet worden, der Standlauf verlief anstandslos, alle Akkus sind geladen und der Rumpftank ist mit 16 Liter AVGAS gefüllt. Die Grundsteine für einen guten Start in die Streckenflug-Saison sind also gelegt und am Sonntag dem 27.03. war es dann soweit. Um das Wetter musste ich mir keine grossen Sorgen machen es hat ja schliesslich einen Monat lang nicht geregnet… Ich startete mit der Absicht, einen Dreiecksflug in den Alpen zu absolvieren. Auf WeGlide habe ich zuversichtlich die Wenden Schibegütscht, am westlichen Ende der Schrattenfluh, einen kleinen Bergsee zuhinterst im Val de Rhemes und einen Punkt nördlich von Sondrio im Veltlin deklariert. Das war, wie sich herausstellen wird, aber eindeutig zu viel für diesen Tag… Nach dem Windenstart in Olten hievte mich der Motor meiner ASH zuverlässig aus der Bodeninversion des Mittelandes Richtung Süden. Am Napf stellte ich den Motor ab, klappte den Propeller in den Rumpf, und geleitete an die Schrattenfluh. Der erste Aufwind stand am Schibegütsch wie erwartet, denn ich habe am Morgen noch den Flug von Rolf Friedli vom Vortag angeschaut und er hat es auch so gemacht. Der weitere Flug via Niederhorn, Niesenkette, über das Hanenmoos, an den Wasserengrat, dann über den Sanetschpass nach Verbier verlief entspannt und wie geplant. Aber im Raum Verbier hatte sich eine fette Schicht Cirren breitgemacht welche die Sonneneinstrahlung Richtung Grossen Sankt Bernhardpass und darüber hinaus ins Aostatal massiv eingeschränkt hat. Da das Wallis aber von dieser Abdeckung nicht betroffen war und der weitere Flugverlauf Richtung Osten problemlos erschien, entschied ich mich meine deklarierte Aufgabe fallen zu lassen und umzukehren. Am Abend habe ich dann gesehen, dass sich Yves Gerster da anders entschieden hat und ins Aostatal eingeflogen ist. Wie das gelaufen ist kann man hier sehen. Die Hangwindsysteme von der Creta Besse bis Leukerbad funktionierten dann bilderbuchmässig und liessen mich rasch vorankommen. Später setzte ich aus dem Binntal heraus zu einem längeren Gleitflug durch oberen Tessiner Täler an. Mein Ziel, an den Piz di Strega östlich von Biasca zu gelangen. Das ist meiner Meinung nach einer der besten Thermik Hot Spots in den Schweizer Alpen überhaupt. Auch dieses Mal konnte ich meinen Flug, rund 7 Minuten nach den Einflug in den Aufwind, 1300 Höhenmeter weiter oben nach Osten fortsetzten. Die Zeit rechte noch um via Bergell an den Maloja Pass zu fliegen und einen Blick auf die noch zugefrorenen Engadiener-Seen zu erhaschen (siehe Bild zu Beginn). Für den Rückflug brauchte ich noch zwei Tank-Stops, den ersten wieder am Piz di Strega und dann machte ich noch ein paar Umdrehungen am Gotthardpass um sorgenfrei das Haslital hinunter fliegen zu können und wieder an den Schiebegütsch zu gelangen. Dort stand zu meinem Erstaunen die einzige Cumulus Wolke welche ich an diesem Tag angetroffen habe, natürlich mit dem entsprechenden Aufwind darunter. Aus Freude erlaubte ich mir nach einem knackigen Aufstieg noch kurz ans Niederhorn zu fräsen um dann, unter der Schiebegütsch Wolke, erneut die Endanflughöhe nach Olten zu erkurbeln. Mit einem Grinsen im Gesicht öffnete ich nach rund sechseinhalb Stunden Flug durch meine geliebten Alpen das Capot neben dem heimischen Hangar im Gheid. Ein rundum geglückter Start in die neue Streckenflug-Saison!