Zurück zur Übersicht Deutsch, JWGC, JWGC 2024, SGT, SJGT, Sport Die Junioren Weltmeisterschaften finden in Ostrow (Polen) vom 13. bis 26. Juli. statt. Verfolge die Resultate und Erlebnisse unseres Schweizer Teams hier im Blog. Und da sind wir auch schon wieder und wünschen einen schönen guten Morgen aus Ostrow in die Schweiz. Wir sind bereits den fünften Tag in folge auf Sendung und so wie das aktuell gerade aussieht, werden wir auch noch den einen oder anderen weiteren Tag anhängen. Doch erst mal zu Heute. Die Piloten haben bereits sehr sehr motiviert die Flugzeuge in die Startaufstellung befördert, da sich bereits die ersten Cumulis über uns bilden. Nun warten wir mit grosser Spannung auf das Briefing und die Aufgaben. Denn heute versprechen zumindest unsere Wettermodelle für einmal etwas problemloseres Wetter, mit Cumulus Bewölkung und fliegbaren Basishöhen. Ob uns da ein Meteorologe zustimmt, werden wir eher nicht so schnell herausfinden, denn der wir wohl wie üblich erst Morgen da sein. Wir springen jetzt also mal rüber in den Briefing Hangar und schauen uns an was uns da präsentiert wird. Die Linkliste für den heutigen Wertungstag: Aufgabe Tracking ( Moriz / Gionata / Raphael ) 10:30 Gebrieft Briefing ist durch, der Task ist lang (510km), die ersten Starts gehen bereits um 11Uhr raus. Entsprechend ist die Zeit gerade knapp, aber so siehts es gerade aus, wenn man aus dem Hangar läuft. 11:50 Da bin Ich wieder Ich bin dann wieder da. Also zumindest schon mal so halbwegs. Da wir in der letzten Reihe waren, ist das dann immer etwas Spektakel, bis Ich ins Teamzelt rüber gelaufen bin und alles installiert habe, während bereits der Countdown für die Startlinie läuft. Die geht nämlich bereits um 11:53 12:05 Los geht die Reise An der Startlinie bewegt sich bereits viel. Ich denke das dürfte daran liegen, dass die Aufgabe wirklich gross ist und im Umkehrschluss der Tag ziemlich lang werden dürfte. Entsprechend lohnt es sich wohl nicht, jetzt allzu lange zu warten, denn wer am Abend zu spät kommt, dürfte einen sehr sehr schwierigen Weg gegen den Wind nach Hause haben. 12:15 Weitere gehen auf Reise Und weitere Flugzeuge machen sich auf die Reise. In der Zwischenzeit dürfte bereits mehr als die Hälfte der Klasse auf dem Weg sein. 12:30 Auch unsere sind auf Reise gegangen Auch unsere drei Piloten sind auf die Reise gegangen. Am Himmel hat es so ein paar Gebiete, an welchen etwas weniger Cumulis stehen. Es versteht sich von selbst, dass die erste Wende dann gleich schon mal in einem solchen Gebiet liegt. Aber wenn Sie das überstanden haben, dürften Sie wirklich einen Tag lang schöne hohe Cumulus Bewölkung von nahem anschauen. 12:45 Gridbilder Wir haben gerade mal wieder Zeit, für ein paar Gridbilder. Und heute habe Ich mal unsere drei Teams eingefangen Zum einen Chris und Gionata beim Team „IL“ Sophie und Moriz für das Team „OM“ Und Corsin und Raphael beim Team „C5“ 13:00 Schon bald Wenden Unsere drei sind gut unterwegs. Sie nähern sich bereits der ersten Wende. Damit wären dann die ersten 96km geschafft. Unten im Süden wo Sie jetzt sind, steigt die Basis weiter an und Ich glaube fast, die Segelflugbedingungen sind ganz okay. Zumindest am Funk sind Sie gerade sehr gesprächig. Das ist üblicherweise kein schlechtes Zeichen. 13:30 Es fliegt weiter Es fliegt weiterhin solide vorwärts. Raphael und Moriz sind beide nicht weit auseinander. Gionata hat leider etwas Boden auf die beiden eingebüsst. Aber auch er ist in guter Gesellschaft anderer Flugzeuge und ist bisher ebenfalls zügig unterwegs 13:40 Safety Ich glaube Ich habe euch an dieser Stelle noch gar nicht von unseren Safety Teil des Briefings erzählt. Im Eingangsbereich des Hangars gibts ein Gefäss, welches mit Bällen gefüllt ist, für jeden Piloten liegt ein Ball bereit. Diesen befördern Sie wenn Sie ans Briefing kommen in eines von drei Farblich markierten Gefässen. Ein Grünes, wenn die Piloten am letzten Flugtag ein gutes Gefühl hatten und es bei Ihnen keine Sicherheitsrelevanten Vorfälle gab. Gelb für alle, welche Situation hatten bei welcher die Sicherheit beeinträchtigt war. Und Rot für alle, die etwas markanteres wie z.B. ein Nearmiss hatten. (Das Bild hier ist z.B. eine einfache Momentaufnahme, noch bevor alle Piloten beim Briefing eingetroffen sind. Aber bereits hier seht Ihr, dass es immer Dinge zu verbessern gibt.) Im Verlauf des Briefings macht dann ein Mikrofon die Runde und die Piloten welche Ihren Ball in Gelb oder Rot versenkt hatten, bekommen die Möglichkeit Ihren Vorfall näher erklären zu können (~30s Redezeit bei Gelb und ~2min für Rot). Dieses System hilft hier wirklich sehr viel, um möglichst effektiv die problematischen Punkte zu finden und laufend verbessern zu können. Und zeitgleich haben diese kurzen Safety Beiträge im Briefing einen sehr guten und direkten Bezug zu den Themen die uns auch wirklich beschäftigen. Und Ich habe hier über die Tage bereits mehrere wirklich sehr sehr gute Safety Talks von Piloten hören dürfen, die eben auf diesem Wege die Themen ansprechen, bevor daraus wirklich ein Vorfall entstanden ist. Mir ist klar, für den normalen Vereinsflugbetrieb lässt sich das jetzt nicht so einfach übernehmen, da oftmals die Leute vom Vortag nicht das sind. Aber wer von euch steckt gerade in einem Sommerlager? Da hättet Ihr ebenfalls eure Leute vom Vortag wieder am Briefing mit dabei. Wie handhabt Ihr das dort so, mit dem Piloten Feedback oder eurer Weiterentwicklung beim Thema Safety? Vielleicht probiert Ihr sowas ja mal aus? Ihr braucht auch nicht wirklich Gläser und Bälle dazu. Bereits eine einfache „Strichli-Liste“ am Briefingboard und jemand der das kurz Moderiert reichen bereits aus. 14:00 Und weiter gehts Unsere drei sind weiterhin gut unterwegs. Gionata ist weiterhin etwas hinter den beiden, in der Zwischenzeit aber auch in guter Höhe. Moriz dürfte sich so wie das aktuell aussieht, etwas von Raphael abgesetzt haben. Beide gehen aber die Geschwindigkeit der umliegenden Flugzeuge mit. Zudem sind bei Ihnen in der Zwischenzeit auch noch die Flugzeuge der Standardklasse angekommen. Die kommen durch Ihr höheres Gewicht bei diesen guten Bedingungen noch etwas schneller voran. Distanzmässig dürften bei Moriz noch ~320km, bei Raphael ~340km und bei Gionata ~390km auf der Uhr stehen. 14:30 Und weiter Es geht noch immer weiter. Die Basishöhe ist in der Zwischenzeit bei über 1700m angekommen. Das sind hier dann so 1600m über Grund. Die ersten Flugzeuge nähern sich so langsam der zweiten Wende, womit Sie dann rund die Hälfte der Aufgabe hinter sich hätten. Bis Sie zurück sind, dürfte es daher definitiv noch mehr als 3 Stunden dauern. An Ihrer Reihenfolge hat sich wenig geändert. Moriz liegt weiterhin vorne, Raphael hat einen leichten Rückstand und dahinter liegt dann noch Gionata. Und vor, zwischen und hinter Ihnen bewegen sich ebenfalls noch eine grosse Sammlung an Flugzeugen. 15:00 Es wird ruhig Hier auf dem Flugplatz ist die Ruhe eingekehrt, denn selbst die höchsten Hochantennen empfangen nichts mehr und entsprechend sind auch alle Funkgeräte ruhig. Seit bald 2 Stunden sind hier auf dem Flugplatz auch die Wasserleitungen abgedreht. Woran das liegt, konnte bisher noch keiner heraus finden, aber man arbeitet an der Lösung des Problems. Etwas problemloser läuft es bei Moriz, dieser müsste demnächst die zweite Wende umrunden. Und ab da macht er sich dann wieder auf den Rückweg. Raphael ist etwas weiter hinten und etwas tiefer. Aber in rund 40km müsste auch er an der Wende sein. Gionata ist zwar hoch auf über 1800m, muss dafür aber noch 80km bis zur zweiten Wende zurücklegen. 15:15 Blick aus dem Zelt So sieht er bei mir gerade aus, wenn Ich um die Ecke des Teamzelts schaue. Der Himmel lädt doch zum Segelfliegen ein oder? 15:30 Es fliegt noch immer Während wir hier unten weiterhin darauf warten, dass aus den Leitungen wieder Wasser kommt, sind unsere Piloten weiterhin am fliegen. Bei Gionata ist der Rückstand in der Zwischenzeit so gross geworden, dass er sich dazu entschieden hat die Aufgabe abzubrechen und auf dem direkten Wege zu uns zurück zu fliegen. Klingt für mich nach einer guten Entscheidung. Moriz hat die Wende drei bereits hinter sich und müsste jetzt noch so rund 210km vor sich haben. Wenn er dieses Tempo beibehalten kann, dann dürfte sich das ziemlich gut ausgehen. Bei Raphael müssten es noch rund 250km sein. Auch das dürfte sich ausgehen, wenn er dieses Tempo halten kann. 15:50 Satellitenbild Hier zwischendurch einfach auch mal noch das aktuelle Satellitenbild. Man sieht wirklich sehr schön, wie über das ganze Gebiet hier die Cumulis stehen. Noch 170km für Moriz. Man merkt jetzt, dass Sie nun den Wind von vorne auf die Nase bekommen. 16:10 Und weiter gehts Gionata hat wie gesagt den Rückweg ohne alle Wendepunkte angetreten. Dafür hat er nur noch rund 60km bis nach Hause. Ihn dürften wir also schon bald mal hier in Empfang nehmen. Bei Moriz sinds noch rund 145km und bei Raphael noch so 190km Beide sind hoch und die Basis hat in der Zwischenzeit die 2000m erreicht. 16:40 Wenden Bei Moriz wendet es demnächst wieder. Dann sind es noch rund 85km bis er zu Hause ist. Raphael hat in der Zwischenzeit leider etwas mehr Rückstand aufgebaut. Bei Ihm sind es noch 150km. Auch das scheint aktuell jetzt nicht komplett unmöglich, aber bis er hier ist, brauchen wir definitiv noch etwas Geduld. Dafür müsste Gionata wohl demnächst bei uns einschweben. 16:50 Helferleben? Falls Ihr euch übrigens fragt, was die Boden Crew so den ganzen Tag macht? Ich als Team Captain sitze natürlich brav in meinem Team Zelt, erzähle am Funkgerät irgendwelche Geschichten die Ich gerade so für hilfreich halte. Und wenn der Funk nicht mehr bis zu den Piloten durch kommt, winke Ich einfach mal links, mal rechts aus dem Zelt raus meinen Kollegen zu, die das gleiche machen. Denn Ich bin hier in guter Gesellschaft, das französische Team versteckt sich zwar hinter ihrem riesigen Wohnmobil, aber die Italiener, die Japaner, Amerikaner, Südafrikaner oder auch die Indonesier sehe Ich immer mal wieder. Und vor einigen Minuten hatte Ich auch noch hohen Besuch von einem Stewart im Zelt, der einfach mal vorbeischauen und hören wollte, wie es den Piloten so geht. Für alle die mit FAI Wettbewerben weniger vertraut sind. Die Stewarts (üblicherweise 2 Stück) stellen sicher, dass der Wettbewerb dem Reglement entsprechend durchgeführt wird. Sie sind also auch ein Bindeglied zwischen uns Teams und den Veranstaltern. Viele der Stewards haben auch selber Erfahrung in der Wettbewerbsfliegerei und gerade hier mit Ojvind aus Dänemark und Lasse aus Finnland haben wir zwei Stewards, die selber wirklich grosses Interesse daran haben, dass die Piloten und Teams sich gut aufgehoben fühlen. Und was unsere Helfer betrifft, Ich glaube die waren die Mehrheit des Tages beim lernen. Die einen schön brav am Tisch sitzend, die anderen auch einmal rund um den Flugplatz spazierend. Und weil Sie so brav mit lernen waren, lassen wir Sie jetzt unter polnischer Begleitung erstmal noch etwas Uno spielen. 17:05 Einen haben wir So, Gionata haben wir sicher auf dem Flugplatz zurück. Bei Moriz sind es noch rund 60km und mit seiner Höhe von rund 1500m, dürften Ihm nur noch so 1-2 Aufwinde fehlen, bis auch er wieder sicher zu Hause ankommt. Bei Raphael müssten es dann noch ein paar Aufwinde mehr sein. Aber auch bei Ihm halten wir die Daumen gedrückt. 17:25 Plus nach Hause Bei Moriz zeigt der Rechner ein Plus nach Hause an. Noch rund 30km an Gleitstrecke liegt vor Ihm. Für Raphael bitte auch weiterhin noch die Daumen gedrückt halten. Denn langsam merkt man, dass wir nach 17Uhr haben, und wie das hier in Polen so ist, lässt ab diesem Zeitpunkt dann auch die Thermik eher nach. Das ist jetzt noch nicht dramatisch, aber man merkt dann eben auch in der Luft, dass so langsam der Tag zu Ende geht. 17:35 Wenden Moriz wechselt auf die Platzfrequenz, den müssten wir also demnächst sehen. Raphael hat gerade im vierten Sektor gewendet. In rund 90km haben wir den also dann auch wieder. 17:50 Gelandet Moriz ist vor wenigen Minuten an uns vorbei gelandet. Damit haben wir bereits zwei von drei zurück. Raphael fliegt ebenfalls weiterhin in die richtige Richtung. Noch 70km sind zu fliegen. 18:10 Steigen Noch rund 50km bei Raphael und er steigt gerade wieder. Aktuell ist er so auf 1400m, was schon fast nach Hause reichen müsste. 18:30 Daumen gedrückt halten Die Daumen gedrückt halten, denn Raphi fliegt weiter und kommt auch laufend näher. 18:50 Daumen fertig gedrückt Ihr könnt die Daumen wieder los lassen, denn schaut mal, wehn Ich gerade eben wieder zurück bekomme habe? Raphael und sein C5… Damit haben wir alle drei zurück. Die Rangliste gibts wie gehabt zum Schluss und dann hört man sich morgen wieder. Wir erwarten einen weiteren langen Tag. Erholt euch also gut. Danke! Die Juniorinnen und Junioren möchten sich bei den Mitgliedern des 100er-Club ganz herzlich für die grosszügige Unterstützung bedanken! Seit bald 20 Jahren unterstützen Sie unseren Nachwuchs an vielen unterschiedlichen Veranstaltungen sowohl in der Schweiz als auch im Ausland. Und Sie tragen so auch dieses Jahr wieder dazu bei, dass 3 Nachwuchsathleten unser Land an den Junioren Weltmeisterschaften vertreten dürfen. Du möchtest das Juniorenteam auch mit einem Beitrag unterstützen? Dann schau doch einmal beim 100er-Club vorbei!