Zurück zur Übersicht Allgemein, Deutsch, JEGC, JEGC2023, pll_64c7db3091b5a, SGT, SJGT, Sport Die Junioren Europameisterschaften finden in Arnborg (Dänemark) vom 30.07. - 11.08. statt. Verfolge die Resultate und Erlebnisse unseres Schweizer Teams hier im Blog. Danke! Die Juniorinnen und Junioren danken den Mitgliedern des 100er-Club ganz herzlich für die grosszügige Unterstützung! Du möchtest das Juniorenteam auch jährlich mit einer Hunderternote unterstützen? Dann schau doch einmal beim 100er-Club vorbei! Hier geht’s zur offiziellen Webseite der JEGC 2023 und zu den Aufgaben und Resultaten. 1. August: 3. Wettbewerbstag Herzlich Willkommen zu Tag 3 in Arnborg! Vorab ein kräftiges Happy Birthday in die Schweiz. Bei uns regnet es seit den Morgenstunden und das bleibt auch für den Rest des Tages so. Der Tag ist neutralisiert. Das gestrige TC Meeting ging doch etwas länger als vermutet und weil es absehbar war, dass ich heute genug Zeit habe, um ein paar Zeilen Debriefing niederzuschreiben, werde ich das jetzt tun. Debriefing von gestern Man muss sich bewusst sein, dass das Schweizer Team sehr jung ist und kaum über internationale Wettbewerbserfahrung verfügt. Einzig Claudio kann auf die Erfahrung der letztjährigen Junioren WM zurückgreifen. Deshalb müssen die Erwartungen an unsere Junioren in einem realistischen Rahmen gehalten werden. Die detaillierten Analysen werde ich euch erst nach dem Wettbewerb in einem kompletten Debriefing zur Verfügung stellen. In der Standardklasse hat der Teamflug gut funktioniert. Das Team fällte eigene Entscheidungen, wie die Rangliste zeigt waren die Entscheidungen der anderen oft die besseren. Die Clubklasse war als Infoteam unterwegs. Matteo und Valeria waren grösstenteils alleine auf dem Task. Dass das Fliegen an nationalen- und internationalen Wettbewerben zwei Paar Schuhe sind, ist kein Geheimnis. Wenn man die Rangliste isoliert betrachtet, scheint das Resultat deutlich. Trotzdem haben alle fünf die Aufgabe erfüllt, was unser Hauptziel des Tages war. Nun gilt es, die Erfahrungen und Learnings vor allem in den taktischen Elementen in den nächsten Tagen umzusetzen und den Rucksack weiter zu füllen. 31. Juli: 2. Wettbewerbstag Einen schönen guten Morgen aus Arnborg! Die gute Nachricht zuerst: Es wird geflogen! Mit diesen Links gelangt ihr direkt zu den Aufgaben: Clubklasse & Standarklasse Während wir in der Nacht plötzlich das Dachfenster notfallmässig schliessen mussten, starteten wir mit blauem Himmel in den Tag. Allerdings ging es ruck zuck zack zack bis wieder Wolken am Himmel standen. Während der Fahrt zum Flugplatz wurden die Strassen plötzlich nass und als wir am Grid vorbei fuhren, waren die Flieger ebenfalls nass. Will heissen: In Dänemark entscheiden wenige Kilometer, ob man nass wird oder nicht. Pünktlich zum 10:00 Uhr (die dänische Pünktlichkeit gefällt uns Schweizern sehr gut) startete das Briefing. Wir sind der Meinung, dass die Veranstalter bis jetzt einen sehr guten Job machen. Einzig in den Luftraum Informationen (Briefing, Text auf Aufgabenblatt, Karte auf Aufgabenblatt) haben sie noch Steigerungspotential. Ich bin aber überzeugt, dass sie das auch noch hinkriegen werden. Während dem ich hier die ersten Zeilen des Tages schreibe, geht bereits der nächste Schauer über Arnborg nieder. Wir sind gerade nicht unglücklich, dass unser Teamzelt Seitenwände hat. Die Startbereitschaft wurde auf 12:30 Uhr angesetzt. Heute morgen erreichten uns Glückwünsche von der Elite EM in Polen. Unser Blog scheint bereits international gut vernetzt zu sein. Natürlich wünschen wir Junioren den alten Hasen in Leszno ebenfalls eine erfolgreiche und unfallfreie Europameisterschaft! Noch ein Nachtrag zum gestrigen Tag: Wir nutzen den freien Tag um etwas Meerluft zu schnuppern. Weiter hielten wir für Sönke Ausschau nach einer Meerjungfrau. Das Einzige was wir antrafen, war aber nur ein paar Fischer. Die Hartgesottenen unter uns gönnten sich noch ein Bad, der Rest begnügte sich mit dem Nass von oben. Die Freundschaften sind wohl stärker als ursprünglich angenommen. Deshalb wurde vor und nach dem Abendessen weiterhin am Antiteambuilding gearbeitet und fleissig Monopoly bzw. Mariokart gespielt. Mittlerweile sieht die Optik so aus: 1/2 Blick Richtung Osten 2/2 Blick Richtung Westen Die Standardklasse steht heute vorne und die Clubklasse hinten. Unsere Maschinen stehen jeweils in Reihe 3 12:30 Uhr – Neue Startbereitschaft 12:45 Soeben wurde die Startbereitschaft auf 11:45 verschoben. Nachdem der Finnische Teamcaptain anmerkte, dass wir erst morgen wieder 11:45 Uhr haben, hat auch die Wettbewerbsleitung gemerkt, dass wir bereits in der zweiten Hälfte des Tages angekommen sind. Also: Neue Startbereitschaft um 12:45 und diese Zeit wurde soeben bestätigt. Der Thermikschnüffler meldet eine Basishöhe von 800m. 13:45 – Unsere Piloten sind in der Luft Pünktlich um 12:45 schob der erste Schleppflieger den Gashebel nach vorne. Wir haben uns mittlerweile ins Teamzelt verschoben. Die Startlinie der Standardklasse ist bereits seit 10 Minuten offen (Öffnung 13:35 Uhr) Die letzten Clubklasseflieger werden im Moment geschleppt. Das Wetter hat sich etwas stabilisiert, die Basishöhe liegt im Moment bei 900m. Mit diesem Link könnt ihr unsere Mannschaft live verfolgen. 14:05 – Das gesamte Feld ist in der Luft Das Ziel vom Veranstalter ist es, das Feld mit fünf Schleppmaschinen in ca. einer Stunde in die Luft zu bringen. Der einte Supercup hatte nach zwei Schlepps ein Problem mit dem Seil und verpasste zwei Schlepprotationen. 75min nach Startbereitschaft ist nun das gesamte Feld in der Luft. Die Startlinie für die Clubklasse öffnet um 14:20 Uhr. 14:20 – Das Rennen ist lanciert Die Startlinie der Clubklasse ist nun ebenfalls offen. Bei der Standardklasse scheint sich der Pulk hinter der Startlinie bereits zu räumen. Der Ungare hat bereits die ersten zwei Sektroen hinter sich gelassen. Auch die Tschechen sind bereits auf dem Weg in Richtung zweiter Sektor. 14:45 – Die Standardklasse ist weg Während ein Grossteil der Clubklasse immer noch hinter der Linie wartet, ist die komplette Standardklasse bereits auf dem Task. Der Ungar fliegt alleine vorne Weg. Dann folgen die Tschechen. Hinten folgen dann gestaffelt Dänemark, Frankreich England, Deutschland und unser Team. Beim jetzigen Blick auf den Tracker kann man nun auch Bewegung in der Clubklasse erkennen. 15:00 – Wildes Wenden Beide Klassen haben sechs Wendesektoren. Deshalb ist heute wildes Wenden angesagt. Die Standardklasse liegt vor dem zweiten Sektor während der Rest bereits den zweiten Sektor hinter sich gelassen hat. Die Nationen vorne sind bereits in den Sektoren drei und vier. 15:30 – Es fliegt Unsere Standardklasse befindet sich im dritten Sektor. Bei der Clubklasse hat Valeria den Anschluss an Matteo etwas verloren. Matteo liegt kurz vor der zweiten Wende, Valeria verlässt den ersten Sektor. 15:45 – Bitte eine Runde Daumendrücken! Unsere Standardklasse befindet sich im vierten Sektor und sie hat es jetzt auch aufgetrennt. Und es sind alle tief. Bitte einmal ganz fest die Daumen drücken, dass sie wieder wegkommen. Claudio ist etwas weiter vorne und trifft auf ein paar Clubbies, inklusiv Valeria. 16:05 – Danke Das Daumendrücken hat vorerst genützt. Die Standardklasse kämpft zwar nach wie vor, allerdings wieder etwas höher. Matteo ist weiterhin sehr solid unterwegs und liegt kurz vor dem dritten Sektor. Valeria hat den zweiten Sektor ausgeflogen und überfliegt jetzt Herning. 16:25 – Der Puls senkt sich wieder Während mit dem Ungaren bereits der erste zu Hause, hat sich die Aufregung im Teamzelt wieder etwas gelegt. Matteo befindet sich im vierten Sektor und macht seinen Job weiterhin richtig gut. Valeria liegt zwischen dem dritten und vierten Sektor. Die Standardklasse diskutiert gerade die Taktik für den Endanflug. Sie wenden nun im letzten Sektor und haben noch ca. 35km bis nach Hause. 16:50 – Der Flugplatz füllt sich Valeria wendet gerade im vierten Sektor ganz im Südosten. Matteo nimmt Kurs auf den fünften Sektor. Von Osten kommen Raphi und Claudio. Sie brauch wohl noch einen Aufwind für den Endanflug. Sönke hat den Anschluss wieder etwas verloren. Der Flugplatz ist schon wieder gut gefüllt mit Rückkehrern. 17:00 – Claudio ist zurück Mit Claudio haben wir den ersten aus dem Schweizer Team zurück. Raphi meldet gerade „Final 27“ und ist somit auch zurück. Matteo hat im letzten Sektor gewendet und braucht wohl auch nur noch einen Aufwind für den Endanflug. Sönke und Valeria treffen sich gerade und sind beide sehr tief. Es braucht nochmals gedrückte Daumen! Bei Matteo sieht es ebenfalls nach Endanflug aus. Und auch Matteo ist zu Hause. 17:20 – Danke II Valeria bedankt sich bei Sönke für die Zentrierhilfe. Während nun Sönke auf die Platzfrequenz wechselt und nach Hause fliegen kann, braucht Valeria zuerst noch einen Logpunkt im fünften Sektor. Sönke hören wir jetzt auf der Platzfrequenz und meldet den Einflugpunkt. 17:30 – Valeria kämpft Valeria hat den letzten Sektor erreicht. Ihr fehlen noch gut 30km bis nach Hause. Sie ist allerdings noch deutlich unter Endanflughöhe. 17:55 – Bald ist unser Team komplett Nach einer weiteren Rettungsaktion sollte die jetzige Höhe von Valeria für den Endanflug reichen. Ihr könnt bereits einen Blick auf die Ranglisten werfen: Clubklasse & Standardklasse Mit der Landung von Valeria verabschiede ich mich vorerst. Wenn es zeitlich passt, werde ich euch heute Abend noch das Debriefing nachliefern. Mein nächster Fixpunkt ist um 20:00 Uhr mit dem nächsten Teamcaptain Meeting. Falls es zu spät wird, lesen wir uns morgen wieder. Berichterstattung: Jonas Pitschen 30. Juli: 1. Wettbewerbstag, neutralisiert Einen wunderschönen guten Mittag aus Dänemark und herzlich willkommen zum ersten Wettbewerbstag! Die Optik beim Aufstehen Beim Aufstehen erwartete uns ein blauer Himmel. Die Prognosen für heute sahen aber bereits gestern nicht unbedingt nach „competition weather“ aus. Wie versprochen liefere ich euch hier die Erklärungen zu den gestern eingeführten Definitionen nach. „No flying weather“ sollte selbsterklärend sein. Der Unterschied zwischen „flying weather“ und „competiton weather“ wird folgendermassen von der Wettbewerbsleitung definiert. Um alle Flugzeuge sicher in die Luft zu bringen, möchten sie eine Operationshöhe von mindestens 800m haben. (Btw. hier sind Höhe über Meer und Höhe über Boden praktisch deckungsgleich. Arnborg liegt auf 39m über Meer.) Bei unseren ersten Flügen am Dienstag hatten wir dies lange nicht und trotzdem sind wir geflogen. Um 08:10 Uhr kam dann die Meldung „no grid before briefing“. So konnten wir uns noch etwas mehr Zeit für das Frühstück nehmen. Pünktlich um 10:00 Uhr begann das Briefing. Und da hatten wir bereits den ersten Grund zum feiern. Die Wettbewerbsleitung wünscht, dass bei vielen Landungen in kurzer Zeit die Piste ausgenützt wird und lang gelandet wird. Die Logfiles von Claudio und Raphi zeigten die längste Strecke auf der Piste, sprich sie landeten am längsten. Als Belohnung durften sie sich eine Ladung neue Socken abholen. Sie mussten schliesslich nach der Landung den längsten Fussweg auf sich nehmen. Noch vor dem Wetterbriefing wurde verkündet, dass man um 15:00 Uhr das Formel 1 Rennen von Belgien als Public Viewing im Hangar verfolgen könne. Beim Wetter Briefing klickte der Wetterfrosch Niels einmal mehr ganz wild und schnell durch seine Wetterkarten. Zusammenfassend kann man sagen: „There will be rain in the whole competition area“. Danach wurde der Tag bereits zum offiziellen Ruhetag deklariert. Sehr wahrscheinlich wird es nicht der letzte bleiben… Die Optik jetzt sieht folgendermassen aus: Kaum vorstellbar, dass sich diese Optik in den nächsten 2-3 Stunden komplett ändern wird Man kann sagen, dass sich die Wettbewerbsleitung betreffend Safety treu bleibt. Ich bin überzeugt, dass andere Organisationskomitees alles versucht hätten, um aus diesem Tag eine Wertung zu quetschen. Noch ein Nachtrag zu gestern: Das Schweizer Team an der Eröffnungsfeier. Hintere Reihe von links: Luca, Michi, Jasmin, Corina, Nadim, vordere Reihe von links: Lia, Claudio, Raphi, Jonas, Matteo, Valeria, Sönke Somit gehen mir die Worte für heute bereits aus. Wir verabschieden uns in Richtung Nordsee. Wenn wir Schweizer schon mal in einem Land mit Meeranschluss sind, müssen wir diese Chance auch nutzen. Ich wünsche einen guten Appetit mit Chips und Salzstangen in Richtung Amlikon und einen Gruss nach Grossbritannien, wo der Blog bereits auch angekommen ist. Berichtserstattung: Jonas Pitschen 29. Juli: Eröffnungsfeier 1/6 Parade durch die Fussgängerzone von Herning 2/6 Sönke, unser Fahnenträger (Schweizer im Herzen, deutscher auf dem Papier) 3/6 Die Nationen versammelt auf dem Rathausplatz 4/6 Wetter in Topform 5/6 Der Grund, warum Blogger und Fotograf dieses Fotos schiessen kann, während das Spiel noch läuft könnt ihr euch selber denken 6/6 Alle stehen unter den Sonnen- eh ich meine Regenschirmen Guten Abend aus Dänemark! Unser Team hat die Welcome Party von gestern Abend gut überstanden. Es standen acht Gasgrills zur Verfügung, auf denen wir unser vorbestelltes Fleisch selber grillieren konnten. Zusätzlich standen diverse Salate und ein köstlicher Kartoffelgratin in Buffetform bereit. Für die Getränke war jeder selber verantwortlich. Mit fortschreitender Zeit wurde die Musik im grossen Partyzelt lauter und die Discobeleuchtung mit dem Stroblight heller. Heute Morgen um 10:00 Uhr fuhren wir ins Stadtzentrum von Herning um uns für die Eröffnungsfeier in alphabetischer Reihenfolge mit den andern Ländern zu formieren. Wir waren die zweitletzte Nation hinter Schweden und vor United Kingdom. Hoffentlich wird sich diese Position bei der Rangverkündigung / Schlussfeier in zwei Wochen noch ändern 😉 Bei vertrautem Wetter (es regnete den ganzen Morgen) führte die Zeremonie mit einem zehnminütigen Fussmarsch durch die Fussgängerzone von Herning auf den Rathausplatz, wo sich die Nationen in einem Halbkreis versammelten. Danach sprachen Elo Christensen (Sportevent Manager von Herning) und Jens Hansen (Präsident vom Dänischen Segelflugverband) zu uns. Letztendlich wurde die FAI Fahne gehisst und Robert Danewid (Chef Steward) schloss mit den Worten „The 6th FAI European Gliding Championships are open now“! Danach fand der Anlass bei einem Apéro im Trockenen (indoor) ein gemütliches Ende. Der Rest des Tages wurde für Antiteambildung genutzt. Mit Monopoly und Mariokart packten wir wohl die zwei bekanntesten Spiele aus, um Freundschaften zu vernichten. Dementsprechend wird der Lärmpegel beim bevorstehenden Abendessen eher tief ausfallen… Mir bleibt noch ein grosses Dankeschön auszusprechen. Gestern Abend erreichten mich bereits erste Rückmeldungen zum Blog. Offenbar funktioniert also die Verbindung in Richtung SG Cumulus und SG Dittingen. Obwohl ich bei letzterer nicht sicher bin, ob der Blog nicht auch eher im Osten (Region Eglisau oder Winterthur) gelesen wurde 😉 Somit steht nun der Wettbewerbsstart unmittelbar bevor. Die Wetterprognosen ändern mit jeder Aktualisierung. Wir müssen Tag für Tag nehmen. Ob es morgen „no flying wather“, „flying weather“ oder sogar „competition weather“ geben wird und wie das definiert wird, werdet ihr morgen in Erfahrung bringen. Bis dahin en Guete und guet Nacht! Berichterstattung: Jonas Pitschen