Zurück zur Übersicht Alpe Adria Cup, Deutsch, pll_62a7a1f788669, SGT, Sport Der AAC fand vom 11. bis 18. Juni in Feldkirchen-Ossiachersee statt. Die Teilnehmenden aus der Schweiz berichteten direkt vom Feld. Erfahre hier mehr über ihre Erlebnisse in der Luft und am Boden! Die Teilnehmenden aus der Schweiz Werner beim Warten nach der Startverschiebung 18. Juni: Gute Bedingungen am letzten Tag Am letzten Tag sollten noch gute Flugbedingungen herrschen, allerdings wird es wieder schwierig werden aus dem Klagenfurter Becken herauszukommen und den Anschluss gegen Westen zu finden. Die Wettbewerbsleitung schrieb eine AAT nach Vals (Pustertal) und via Mauterndorf zurück nach Feldkirchen aus. Zeit 3 Std 30 min. Der erste Start wurde auf 11 Uhr 30 angesetzt und musste dann auf 12 Uhr verschoben werden. Auch die Schlepphöhe wurde auf 1200 m abgehoben, was dann die Schleppzeit bzw. die Zeit bis das Feld in der Luft war etwas verlängerte. Die Startlinie wurde für uns um 13:45 geöffnet. Ich flog um 14 Uhr mit den ersten ab und musste feststellen dass es gegen Westen nicht besser wurde. Ich entschied mich via Gailtal ins Pustertal zu fliegen. Die nördliche Route war mir zu riskant obwohl es dort schöne Wolken gab. Aber die Basis war nicht sehr hoch und wenn man im Norden eine Krete nicht überqueren kann, verliert man gerne viel Zeit oder muss gegen den Kurs zurückfliegen. Ich blieb im Gailtal immer hoch und flog sehr defensiv gegen Westen. Andere flogen sehr motiviert unter Hangkante weiter. Ab Lesachtal ging es dann endlich einigermassen gut und nach der Wende musste ich nun irgendwie den Kreis um Mauterndorf erreichen. Nördlich Lienz arbeitete ich mich über die Kreten und erreichte den Kreis dann doch schneller als erwartet. Wie sich am Abend herausstellte waren beide Routen (Gailtal oder Norden) etwa gleich schnell. Leider kamen einige gar nicht weg oder kamen im Gailtal zu tief, andere erreichten den letzten Kreis nicht mehr. Werner kam auf dem Rückweg etwas zu tief aber schaffte es noch als letzter ins Ziel. Landung 19:26! 10 Teilnehmer kamen am Start nicht weg oder mussten unterwegs den Motor ziehen. Der 30igste Adria Cup ist leider schon wieder vorbei. Wir hatten Glück mit dem Wetter und es gab spannende Aufgaben. Wir hatten Hammerwetter mit Schnitten über 130 km/h und auch gedämpfte schwierige Verhältnisse. Mit 5 Wertungstagen in der offenen und 6 Wertungen in der kleinen Klasse eine Superwoche! Herzlichen Dank an Rainer Cronjäger. Er lieh meinem Sohn sein Auto, um mich abzuholen da mein Auto wegen einem defekt abgeschleppt werden musste. Die Reparatur vor Ort hätte zu lange gedauert. Ohne ihn hätte ich den Wettbewerb nicht bestreiten können, sondern ich hätte mich um den Rücktransport vom Anhänger und der Wohnkabine kümmern müssen. Berichterstattung: Guido Halter 1/2 Einräumen im Hangar ist Millimeterarbeit. Angespannter Puls beim einräumen, aber ruhiger Schlaf beim Gewitter. 2/2 Grillplausch 17. Juni: Erfolgreiche Aufholjagd Am Morgen war es bedeckt und die Flügeltücher waren kaum trocken zu kriegen. Der Meteorologe hatte recht mit der Prognose: wegkommen war nicht ganz einfach, je weiter westlich, desto besser und höher. Wir hatten einen Racingtask über 357km ins Pustertal zu absolvieren. Werni, Dominik und ich kamen recht gut weg und konnten ca. 20 min. nach Startlinienöffnung abfliegen, Werni etwa 10 min. später. Rene hatte Mühe wegzukommen und startete nochmals, doch auch danach kam er nicht hoch und landete. Werni kam kurz vor der ersten Wende – mit sehr guten Schnitt – leider etwas zu tief und musste den Motor ziehen. Dominik und ich schafften es mit einem Schnitt von über 116km/h, und 120km/h ins vordere Mittelfeld. Der Siegerschnitt lag bei 131km/h. Hier geht es zur aktuellen Gesamtrangliste. Am Abend genossen alle den Grillplausch auf der Flugplatzterrasse. Morgen wird vermutlich ein etwas kürzerer Task ausgeschrieben, damit zur Siegerehrung möglichst alle dabei sind. Berichterstattung: Guido Halter 16. Juni: Gewitter und Grillplausch Wie gestern schon befürchtet, wurde heute wegen frühen Gewittern neutralisiert. Wir nutzten den Tag für Diskussionen mit anderen Teilnehmern und machten uns danach auf eine Biketour rund um den Ossiachersee mit einem kleinen Umweg über die Ossiacher-Tauern. Zum Wettbewerbsbeginn lernten wir zufällig einen einheimischen Jäger kennen, er schenkte uns anfangs Woche ein Gulasch und ein Rehfilet mit einer Flasche Zirbenschnaps. Heute morgen überraschte er uns mit einer frische Rehleber, Herz und Nieren vom gestern geschossenen Reh. Das gibt eine schönes Abendessen. Morgen hoffen wir wieder auf eine Wertung. Am Abend ist ein Grillplausch für alle Teilnehmer und Helfer angesagt. Berichterstattung: Guido Halter 1/2 vor dem Start 2/2 gemütliches Zusammensein im Forellenhof 15. Juni: kurzes Wetterfenster Der Tag begann wie üblich mit der Startaufstellung. Um ca.13 Uhr wagte die Wettbewerbsleitung einen Start mit der kleinen Klasse, aber die meisten kamen wieder landen. Der Start wurde unterbrochen und um 14 Uhr nochmals eröffnet. Die Hälfte der Piloteninnen und Piloten konnte die Aufgabe erfüllen. Die offene Klasse wurde neutralisiert, da es einfach zu spät geworden wäre. Wir von der offenen Klasse trösteten uns dafür im Forellenhof 😉 Für morgen sieht es wieder ähnlich aus, jedoch hoffen wir noch auf einen der zwei Wertungstage. Wir konnten uns am 4. Wettbewerbstag in der Rangliste etwas verbessern und hoffen, dass der Trend bei den folgenden Wertungstagen anhält und es wieder Fotos gibt. Berichterstattung: Guido Halter 14. Juni: Kräftiger Gegenwind Der 4. Wettbewerbstag versprach eine rasch ansteigende Basis im Norden mit schwachem bis mässigem Nordwestwind. Wir bekamen eine AAT auf die Nordseite: Feldkirchen-Niederöblarn-Gerlos-Feldkirchen. Die AAT-Radien jeweils 30km. Das ergibt eine Strecke zwischen 285 und 490 km, Zeit 3 Std. 15 min. Die Startlinie öffnete für die offene Klasse um 13:45. Die Basis war mit 2500 müM nicht berauschend hoch und gegen Norden zur ersten Wende sank sie sogar noch 100m ab. Ich startete um ca. 14 Uhr und kam an der Turracher Höhe mit 2200 müM auf einer nicht gerade komfortablen Höhe an. Ich fand etwas steigen um den Pass zu überqueren und fand auf der Nordseite einen guten Aufwind auf 2700müM und war somit über der Basis im Startgebiet. Nach und nach wurden Abflüge gemeldet und Werni war bald alleine und kam einfach nicht auf eine gute Starthöhe. Die Überquerung des Alpenhauptkammes war mir trotz des kräftigen Windes (entgegen der Prognose) gut gelungen. Ich erreichte vor der Überquerung 2900müM und fragte mich, ob ich Richtung Gerlos auf der Südseite bleiben oder an den Grimmig auf die Nordseite wechseln soll. Da mein Rechner 25 km/h Westwind anzeigte und mir die Basis auf der Südseite etwas niedrig vorkam, entschied ich mich für die Nordseite. Mit fast einer Stunde Verspätung schaffte auch Werner den Start und war Richtung Niederöblarn unterwegs. Der Weg gegen den Wind und mit Basis unter 3000müM war eher mühsam. Erst ab Schmittenhöhe wurden die Aufwinde gut. Schnell den Kreis ankratzen und nach ab nach Hause war meine Devise. Wie sich herausstellte, war das gut, da die Thermik schnell nachliess und einige nur noch mit dem Motor zurück auf die Südseite schafften. Werner hatte noch einen Aufwind erwischt, aber die Thermik war schon deutlich schwächer was sich dann im Schnitt bemerkbar machte. Der Flug war anstrengend und bei der tiefen Basis hatte ich leider keine Zeit für Fotos. Berichterstattung: Guido Halter 13. Juni: Pause In der Rangliste sind die SGT Mitglieder noch nicht bei den vordersten. Dominik führt mit dem 9. Zwischenrang die Schweizerdelegation an. Aber der Wettbewerb geht ja noch weiter. Heute ist zwar kein Flugwetter, aber morgen gibt’s voraussichtlich eine nächste Aufholchance. Zu den Aufgaben und Resultaten geht es hier. Berichterstattung: Guido Halter 12. Juni: Jede Minute zählt Der zweite Wettbewerbstag wurde vom Meteorologen besser eingeschätzt und im Pustertal wurde eine Basis von über 3500 müM mit schönen Cumuli vorausgesagt. Ein Race-Task über 403 km nach Vals (Pustertal) auf die Nordseite nähe Zell am See und zurück nach Feldkirchen wurde ausgeschrieben. In der Luft stellten wir dann aber fest, dass die Thermik nur mittelmässig war und schon das Hochkommen bis zur Startlinienöffnung nicht ganz einfach war. Ich flog mit Werner (im Nachhinein leider etwas zu früh) ab und wir glitten vorsichtig nach Westen. Die Thermik war mittelmässig und die prognostizierten Cumuli blieben weitgehend aus. Im Pustertal bei Silian hatten wir den ersten richtigen Bart mit 4 m/s auf 3700 müM. Von da an gings recht flott zur ersten Wende. Für die Überquerung des Hauptkammes entschieden wir uns für die direkte Linie und hatten mit starkem Lee und zerrissener Thermik zu kämpfen. Wir querten Höhe Gerlos und flogen auf der Südseite des Pinzgau Richtung Wende bei Zell am See. Kleine Quellwolken die sich schnell wieder auflösten waren Anhaltspunkte, doch in der Regel stieg es im blauen fast besser. Die Wende erreichten wir auf ca. 2300 m und mussten nun wieder über den Alpenhauptkamm zurück in den Süden. Im Badgasteinertal erwischten ich und Dominik einen Aufwind, der uns die Überquerung sicherte. Rene war uns mit seiner JS1 ca. 20 km voraus. Werner erwischte den letzten Bart nicht sofort und fiel ca. 5 Minuten zurück. Berichterstattung: Guido Halter Blick vom Westen Richtung Osten über Villach, links der Ossiachersee, in der Mitte der Wörthersee und Rechts der Faakersee 11. Juni: Timing, Glück und Geduld Bereits am ersten Wettbewerbstag war die Wetterprognose sehr vielversprechend. Es gabe eine AAT über 4 Stunden mit 330 bis 625 km. Leider schlich sich nah dem Briefing ein hartnäckige Abdeckung übers Klagenfurter Becken und verzögerte den Start. Die Abdeckung blieb hartnäckig stehen, gegen Westen hin wurde es aber besser. Also starteten wir unter der Abdeckung und fanden tatsächlich etwas steigen. Einige brachten zwar einen zweiten Start, aber alle schafften schlussendlich den Abflug mehr oder weniger hoch. Nähe Basis war er Nordwind mit über 30 km/h doch deutlich zu spüren, weiter unten war de Wind wechselhaft und die Thermik zerrissen. Die erste Wende war gut zu erreichen, ausser man kam zu tief. Gegen den Schluss wurde es aber richtig spannend. Der letzte Kreis in der Region Bled war im Lee, aber eigentlich hätte die Hangkante vor dem Kreis bei Nordwind gut tragen müssen- so war es aber nicht. Einige Piloten mussten den Motor ziehen. Diejenigen, die mit dem Timing etwas mehr Glück oder Geduld hatten fanden noch einen zerrissenen Aufwind, der sie nach Hause rettete. Ich selber hatte diese Glück, aber der Schnitt fiel um 10 km/h. Berichterstattung: Guido Halter 10. Juni: Eröffnungszeremonie Dieses Jahr findet der Alpe-Adria-Cup zum 30.mal statt. Vom Swiss Gliding Team mit dabei sind Dominik Mauchle, Werner Danz, Rene Schönmann und Guido Halter. Die Eröffnungzeremonie wurde zum 30. Jubiläum mit einer Bootsfahrt auf dem Ossiachersee kombiniert.