Zurück zur Übersicht Berichte EGC Prievidza 2019, Deutsch, EGC, egc2019prievidza, SGT, Sport Clubklasse: 3h AAT 206-453km, Standardklasse: 3h AAT 212-441km. Piloten: Davide Giovanelli, Pascal Brunner. Lies jetzt im Liveticker, was gerade passiert! Tagesfazit Wie versprochen zu erst noch das Fazit zu gestern. Davide konnte die Aufgabe umrunden und meinte folgendes dazu: „Ich bin als Erster und alleine abgeflogen und das war gut so. Ich musste nach dem Abflug tief hinunter fliegen, konnte aber die Geduld aufbringen und liess mich heute nicht stressen. Danach beurteilte ich kurz, ob ich ein zweites Mal abfliegen soll, habe mich aber dagegen entschieden, um weiteren Stress zu vermeiden. Ich bin die ganze Aufgabe weit voraus und ganz alleine geflogen. Ich habe meinen Rythmus respektiert und habe mein Ziel, den Task zu umrunden erreicht. Ich bin zufrieden. Der internationale Abend war super!“ Pascal musste leider die Aufgabe abbrechen. Er fasste den Tag folgendermassen zusammen: „Das Fazit ist heute nicht so konstruktiv, weil ich im Flug aufgrund der Turbulenzen etwa 3x den Kopf angeschlagen habe. Die Basis war tiefer als am Vortag und stieg erst im späteren Verlauf des Nachmittags an. Ich wusste nun wenigstens warum wir alle mit dem Abflug warteten. Entsprechend ist die gesamte Klasse sehr spät abgeflogen. Hoch in Richtung Hügel lief mit einem 100er Schnitt ganz gut. Mit der vorhandenen Basis waren die letzten 40km bis zur ersten Wende & die nächsten 40km bis zur zweiten Wende kaum landbar. Dies wollte ich mir ein weiteres Mal aus Sicherheitsgründen nicht antun. (Anmerkung des Teamcaptains: Das Betrachten von einigen Files musste ich mir am internationalen Abend mit ein paar Schnäpsen hinunterspülen…) Der internationale Abend war ein voller Erfolg. Neben allen Piloten und Helfern waren auch die Schleppiloten, Gridgirls und sogar die Angestellten vom Flugplatz Restaurant anwesend. Die beste Gelegenheit um wieder neue Kontakte zu knüpfen und die bestehenden zu pflegen.“ Heute war aus meiner Sicht der bisher interessanteste Flugtag. Während dem Schlepp zog enorm schnell dicke Bewölkung aus Tschechien zu uns, die immer wieder Schauer dabei hatte. Der Grossteil der Clubklasse konnte gerade noch vor den Schauern verschwinden. Auch ein Teil der Standardklasse flog mit Regenbeginn ab. Für die 15m Klasse war es nicht mehr möglich, in eine gute Abflugposition zu kommen und sie musste irgendwo parkieren, bis die schauer durchzogen. Diverse Flugzeuge aus allen Klassen landeten dann sogar nochmals in Prievidza. Entgegen den Prognosen baute das Wetter danach wieder auf und ab ca. 1500 Uhr war das beste Wetterfenster für die Aufgabe. Besonders beeindruckend war die Leistung vom Tschechen Radek Krejcirik, der vor dem heutigen Tag auf Zwischenrang 2 lag. Nach seinem ersten Abflugversuch reichte es ihm gerade noch auf den Flugplatz zurück. Sein Teamkollege musste leider kurz davor aussenlanden. Zurück in der Luft startete er seine Aufgabe um 1522 Uhr. Die ersten Clubklasse Piloten waren zu dieser Zeit mit erfüllter Aufgabe zurück am Boden. Im immer besser werdenen Wetter erzielte er die genau gleiche Schnittgeschwindigkeit wie Sebastian Kawa und konnte somit souverän den 2. Gesamtrang hinter Kawa verteidigen. Unsere Piloten waren heute leider weniger erfolgreich. Nach einer weiteren Aussenlandung sagte er folgendes zum heutigen Flug: „Heute bin ich wieder, diesmal aber mit vielen anderen früh abgeflogen. Der erste Schenkel im Martinstal hat gut funktioniert. Ich bin gut vorwärts gekommen und konnte den Kreisanteil klein halten. Zurück am Platz hatte ich keine Ahnung, wie ich mit den Schauern umgehen sollte. Ein zweiter Abflug war für mich kein Thema. Bei Partizanske versuchte ich zurück in die Hügel zu kommen, konnte aber unter dem Regen nirgendwo Steigen finden. Die Aussenlandung war nicht zu vermeiden. Am morgen hätte ich mir mehr Gedanken über mögliche Strategien und einen zweiten Abflug machen sollen. Obwohl das am Morgen niemand realisiert hat und es auch völlig entgegen den Prognosen war, wäre eine Landung in Prievidza viel besser gewesen. Es gab nur wenige in der Clubklasse, die spät, dafür im besten Wetterfenster die Aufgabe geflogen sind.“ Pascal gehörte zu den 11 Maschinen, die es hinunter gewaschen hat und nochmals landen mussten. Er zog folgendes Fazit: „Der Task war realistisch ausgeschrieben. Der Sektor in den Hügeln war vielleicht etwas gewagt. Die Distanz nach untern war gut, nach oben eindeutig zu gross gewählt. Bereits als die Clubklasse im Schlepp war, kam die dicke Bewölkung von Trencin her im Galopp einzufahren. Die ersten Clubklasse Flieger waren bereits am Absaufen, bevor überhaupt alle geschleppt waren. Daraufhin wurde uns ein neuer Klinkpunkt verpasst. Nach dem Klinken war es zäh. Sechs Kreise 1.5 m/s Steigen, zwei Kreise 0.5 m/s Steigen, zwei Kreise Regen. Nächster Aufwind – dito. Die Schauer schnitten uns den Weg zur zweiten Wende ab. Ich sah die einzige Möglichkeit darin, die Schauer abzuwarten. Das hat leider nicht geklappt. Im zweiten Flug war der neue Klinkpunkt dann unser Pech. Es dauerte gerade dort am längsten, bis das Wetter wieder aufbaute. Kurz vor 1530 Uhr konnte ich den Task starten. Im ersten Sektor habe ich früh gewendet. Auf dem zweiten Schenkel begann ich dann zu rechnen und musste feststellen, dass ich mit dem bisherigen 80er Schnitt und noch mind. 160km erst um ca. 1900 zurück sein würde. Das wäre aus meiner Schätung etwa eine halbe Stunde nach Thermikende gewesen. Leider musste ich einsehen, dass die Chance, den Task zu umrunden nur sehr klein war. Ich wollte zudem eine unnötige Aussenlandung verhindern und bin stattdessen zurück nach Prievidza geflogen.“ Ich bin froh, dass der heutige Tag doch kein russisches Roulette war, wie man zwischenzeitlich befürchten musste. Es ist niemand den Würfeln zum Opfer gefallen. Es bleiben jetzt noch zwei mögliche Wertungstage übrig. Die Spannung steigt von Tag zu Tag. Was morgen passiert, weiss noch niemand wirklich genau. Die Gewitterneigung ist sehr hoch und entsprechend die Thermikprognosen nicht sehr optimistisch. Ob man fliegen kann sehen wir morgen. Ich hoffe, dass es auch morgen keinen Würfeltag gibt. Der bis jetzt so toll organisierte Wettbewerb mit so tollem Flugwetter und mit ihm die Teilnehmer und insbesondere Spitzenpiloten hätten es nicht verdient, wenn am zweitletzten Tag das Glück und Pech über den Titel entscheidet. Vielleicht praktiziern wir ja auch die Übung IKEA Nummer 2… Ich wünsche Euch eine gute Nacht. Bis morgen in alter Frische bereit zu neuen Schandtaten. 1644 Uhr: Pascal zurück in Prievidza Seit ca. 10 Minuten ist Pascal zurück in Prievidza. Somit beenden wir den Liveticker für heute. Beim Nachtessen werden wir noch das Debriefing zum gestrigen Tag nachholen und natürlich auch gleich den heutigen Tag analysieren. Bis später. 1622 Uhr: Es ist einfach zu spät Pascal bricht seinen zweiten Versuch ab und dreht um. Wir erwarten ihn bald zurück am Platz. Davide ist derweil zurück von seiner Rückholtour. 1610 Uhr: Gegenläufiges Bild Immer mehr Flieger sind zurück in Prievidza. Pascal befindet sich auf dem zweiten Schenkel. Vor allem die beiden 15m Piloten (2. und 5. vor dem heutigen Tag) müssen den Schaden heute unbedingt in Grenzen halten. Das Wetter hat jetzt wieder erstaunlich gut aufgebaut. 1525 Uhr: Pascal startet den Task Um 1525 Uhr (!) ist Pascal nun auch in Abflugposition. Er startet den Task und schaut wie lange und wie weit es noch geht. Es wird kaum noch 3 Stunden gutes Wetter sein. Wir werden sehen, wie weit er noch kommt. Ein paar Punkte einzusammeln schadet nie. 1509 Uhr: Erster Flieger zu Hause Nach einer kurzen Kaffeepause bei den Österreichern, herzlichen Dank dafür, bin ich wieder zurück in unserem Teamzelt. Während Pascal mit den Engländern zusammen einen zweiten Versuch wagt, landet der erste Flieger der Clubklasse mit vollendeter Aufgabe. 1426 Uhr: Pascal nimmt einen zweiten Anlauf Mit Radek Krejcirik von Tschechien ist der 2. der 15m Klasse ebenfalls abgesoffen. Etwa 10 Flugzeuge werden jetzt nochmals geschleppt. Auch Pascal probiert es nochmals. Die Zeit wird jetzt allerdings eng. Die Schauer sind jetzt weiter Richtung Norden gezogen. Man sieht, wie im Süden die Wolken sich beginnen aufzutürmen. Es wäre schade, wenn die EM durch einen „Würfeltag“ noch auf den Kopf gestellt würde. 1339 Uhr: Diverse Landungen auf dem Flugplatz Es landen jetzt diverse Flugzeuge in Prievidza. Sie scheinen vom Regen hinunter gewaschen worden zu sein. Auch Pascal gehört dazu. Somit sind beide Schweizer Piloten am Boden. 1325 Uhr: Wir haben es geahnt Davide muss leider ein weiteres Mal aussenlanden. Schade! 1317 Uhr: Es beginnt zu regnen Die ersten Tropfen erreichen uns. Davide ist sehr tief am Kämpfen. 1309 Uhr: Die Standardklasse wartet mit dem Abflug Während dem sich die Clubklasse bereits auf dem zweiten Schenkel befindet, wartet der Grossteil der Standardklasse mit dem Abflug. 1241 Uhr: Davide fliegt ersten Sektor beinahe aus Interessante Taktik von Davide. Er scheint noch vor den Schauern durchgekommen zu sein und ist den Sektor bis fast ans Ende nördich von Martin ausgeflogen. Es scheint, dass die Luft sehr labil ist und vor dem Regen noch gut funktioniert. Er macht jetzt genug Höhe, um durch das Gebiet hier um den Flugplatz durchzugleiten. Im Süden sieht es wieder besser entwickelt aus. 1228 Uhr: Die Startlinie für die Standardklasse ist offen Der Abflug für die Standardklasse ist ab sofort frei. Das ist jetzt wirklich schnell gegangen, wie das hier alles breit gelaufen ist. Ich bin gespannt, ob die Standardklasse auch gleich abfliegen wird. 1212 Uhr: Abflug frei für die Standardklasse um 1228 Uhr Man sieht immer mehr Clubklasse Maschinen abfliegen. Im Moment sieht es wirklich nicht so prickelnd aus um den Flugplatz. Die Standardklasse muss noch bis 1228 Uhr warten. 1207 Uhr: Pascal hebt ab. Beide Piloten sind in der Luft. Wie es scheint, haben noch andere die Idee von einem frühen Abflug. Auch die Litauer, Italiener und Ungaren scheinen bereits unterwegs zu sein. 1203 Uhr: Davide fliegt ab Das wird nicht einfach heute. Innerhalb einer Stunde ist jetzt sehr schnell eine Abschirmung von Nordwesten eingefahren. Man sieht zwar auf dem Satelittenbild, wie es dahinter wieder aufhellt, es ist aber schwierig zu sagen, wann das bei uns eintreffen wird. Davide ist jetzt abgeflogen und versucht es, bevor das Wetter vielleicht noch schlechter wird. Wie gesagt, im Nordosten stehen schon erste Schauer. 1140 Uhr: Davide startet Mit Davide ist jetzt der letzte Clubklasse Flieger in der Luft. Die Startlinie öffnet um 1159 Uhr. 1137 Uhr: Erster Absauffer Ein seltenes Bild: Der finnische Clubklasse Pilot ist gerade gelandet und wird ein zweites Mal starten. 1100 Uhr: Wir sind zweistellig! Willkommen zum 10. Wertungstag an der EM hier in Prievidza. Die frische Flugplatzluft wirk vitalisierend nach dem gestrigen internationalen Abend. Heute fliegen alle Klassen seit langem wieder einmal eine AAT Aufgabe. Die Mindestzeit beträgt für alle drei Stunden. Die Aufgaben für die Clubklasse und die Standardklasse sind wie immer mit dem Link hinterlegt. Es ist nich einfach, die heutige Aufgabe zu planen. In den Hügeln beim ersten Sektor nimmt die Schauerneigung im Verlauf des Nachmittags zu. Obwohl man den ersten Sektor eigentlich nie nur ankratzen sollte, könnte das heute dir richtige Strategie sein. Der zweite Sektor liegt im Süden bis kurz vor der Donau. Dort sollte das gute Wetter länger anhalten. Der dritte Sektor bei Trencin kann man ev. wieder nur anktratzen, je nach dem wie schnell man unterwegs ist. Die Mitteldistanz ist für die heutige Prognose gross gewählt. Man wird wahrscheinlich weniger als Mitte-Mitte-Mitte fliegen müssen, um vorne dabei zu sein. Gerade in der Standardklasse spitzt sich der Kampf um die Medaillen zwischen den Deutschen und Teschechen zu. Es wird immer länger mit dem Abflug gewartet. Ob das heute die richtige Taktik ist, wage ich zu bezweifeln. Der Thermikschnüffler ist bereits am Thermikschnüffeln. Es wird um 1115 Uhr pünktlich mit dem Schleppbetrieb los gehen.